Sabtu, 17 November 2012

Inversionswetterlage




Bei einer Inversionswetterlage ist die Welt auf den Kopf gestellt: oben auf den Bergen ist es warm und es herrscht herrliches, sonniges Wetter. Dagegen ist es in den Tallagen kalt und im Herbst oftmals neblig.
Wann immer man die Gelegenheit hat bei so einer Wetterlage ins Gebirge zu fahren, sollte man sie ergreifen. Das Panorama ist einmalig!

Der Belchen im Schwarzwald eignet sich natürlich sehr dafür. 300 000 Besucher im Jahr zeigen, dass das kein Geheimtipp mehr ist. Man hat einen wunderbaren Rundumblick: nach Norden und Osten über den Schwarzwald, nach Süden über die Rheinebene in die Schweiz mit Blick auf die Alpenkette und nach Westen über die Rheinebene ins Elsass und die Vogesen.

Das Belchengebiet steht seit 1949 unter Naturschutz, und seit 2001 ist der Belchengipfel für Privatautos gesperrt. Um auf den Gipfel zu kommen, muss man sich also entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf den Weg machen, oder man nutzt die Gondelseilbahn. Diese bringt einem in ca. 5 min zum Belchenhaus, von wo aus man schon einen wunderbaren Blick Richtung Schweiz hat.
Die restlichen paar Höhenmeter bis zum Gipfel sind dann allerdings nur zu Fuß zu erreichen.






Als erstes für all diejenigen, die hier nicht zu Hause sind, zwei Bilder, die dasselbe zeigen: ein Blick nach Westen, hinunter ins Münstertal und die Rheinebene bis zu den Vogesen.

Das erste Foto vom August bei einigermaßen klarem Wetter - das zweite Foto der gleiche Blick bei Inversionswetterlage.





So, und nun einfach weitere Bilder - genießen Sie das "Wolkenmeer"! Die Bilder beginnen im Osten, dann ein Schwenk nach Süd-Ost, Süden, Süd-West und Westen.

Blick nach Osten über den Schwarzwald


Die Schweizer Alpen kommen in Sicht



Diese aufsteigenden Wolken, die auf den letzten zwei Fotos aus dem "Meer" herausragen, werden übrigens durch die Kühltürme von Atomkraftwerken verursacht!


Diese vier markanten Alpengipfel (Bildmitte) sind von links nach rechts: Eiger, Mönch, Aletschhorn und Jungfrau







Blick zum Hohenblauen








Der Grand Ballon ist mit 1424 m ü. NN der höchste Berg der Vogesen







Dieses Gebiet hier am Oberrhein war früher von den Kelten besiedelt. Es gibt entsprechende archäologische Funde. Man hat sich schon lange Gedanken gemacht, wieso es hier 5 Berge mit demselben Namen gibt:
der Schwarzwälder (oder Badische) Belchen, der Jura-Belchen in der Schweiz, sowie in den Vogesen der Ballon d'Alsace, der Grand Ballon und der Petit Ballon.

Ebenso gibt es drei Berge, die den Namen "Blauen" tragen: der Hohenblauen, der Zeller Blauen und der Schweizer Blauen.

Eine interessante Erklärung gibt es, wenn man die Berge in Zusammenhang mit den jahreszeitlich wechselnden Sonnenständen bringt. Verbindet man die Linien, ergibt sich ein nahezu rechtwinkliges Dreieck. Das Belchendreieck. Entdeckt wurde es von Walter Eichin (Lörrach) und Andreas Bohnert (Karlsruhe).

Die folgende Karte geht auf den Basler Archäologen Rolf d'Aujourd'hui zurück, der untersucht, ob keltische Ausgrabungsfunde in Zusammenhang mit dem Belchendreieck zu bringen sind.


Ein paar Erläuterungen zu der Karte:

Steht man zur Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium am 20./21. März und 22./23. September) auf dem Ballon d'Alsace, dann ist der Sonnenaufgang direkt hinter dem Badischen Belchen. Und umgekehrt, vom Badischen Belchen aus gesehen ist der Sonnenuntergang an diesen Tagen genau hinter dem Ballon d'Alsace.

Wieder vom Ballon d'Alsace aus gesehen, geht die Sonne zur Wintersonnenwende direkt hinter dem Schweizer Belchen auf. Zur Sommersonnenwende in direkter Linie hinter dem Petit Ballon.

Am 1. Mai, ein wichtiges Datum in der Kultur der Kelten, ist der Sonnenaufgang genau hinter dem Grand Ballon (wieder vom Ballon d'Alsace aus gesehen).
Ebenso gibt es einen Mondkalender, bei dem die verschiedenen "Blauen" in Verbindung stehen.

Am Schnittpunkt des "Belchendreiecks" und des "Blauendreiecks" (= Basel 'Gasfabrik') fand man während Bauarbeiten eine große keltische Siedlung! Ebenso soll der Name der fünf Belchen-Berge auf das keltische Wort "bhel" zurückgehen, was "glänzend, schimmernd hell" bedeutet. Ein Wortstamm, der auch im Namen "Belenos" vorkommt, dem keltischen Sonnengott.

Alles Zufall? Ich weiß es nicht. Es gibt Argumente dafür und dagegen. So sagen die Gegner der Theorie, dass die Berge zu Zeit der Kelten zu sehr bewaldet waren, als dass sie einen freien Blick haben konnten.

Aber weiß man's? Mir persönlich jedenfalls gefällt die Idee von einem Sonnen- und Mondkalender.



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