Rabu, 03 April 2013

Spurensuche am Kaiserstuhl, Teil 1: Achkarren

Leider später als geplant nun also die Spurensuche am Kaiserstuhl.

Am Karfreitag war hier sage und schreibe einen halben Tag mal etwas Sonne. "Etwas" deshalb, weil es nicht wirklich ganz klar war, sondern die Sonne meist nur hinter einem Dunstschleier zu sehen war. Aber trotzdem!

Der Kaiserstuhl ist, wie ich bereits früher schon erzählt habe, geologisch gesehen ein erloschener Vulkan mit einer Lössabdeckung. (Link zum ersten Teil der Kaiserstuhl-Posts HIER)
Dadurch ist der Kaiserstuhl nicht nur sehr fruchtbar, sondern hat durch die besondere Fähigkeit des dunklen Vulkangesteins Wärme zu speichern und durch die günstige Lage annähernd mediterranes Klima. Also DA muss doch der Frühling zu finden sein!
Auf geht's: als erstes nach Achkarren und von dort ein Spaziergang den Schlossbergpfad hoch.



Aber was mir sofort auffiel: auch hier im mediterranen Klima ist der Frühling lange noch nicht soweit wie letztes Jahr um diese Zeit. Damals blühten schon die wilden Veilchen - dieses Jahr keine Spur davon.

Die Reben zeigen auch noch nicht viel Wachstum.



Zu sehen gab es aber blühenden Ehrenpreis (Veronica sp.), der sich wie ein blauer Teppich zwischen den Rebenstöcken ausbreitete.




Aber nicht nur dort hat man die kleinen blauen Blüten angetroffen, sondern als eine sehr genügsame Pflanze wächst Ehrenpreis auch an weniger günstigen Standorten.



Ich mag die verschiedenen Ehrenpreis-Arten sehr. Sie blühen bis in den Frühsommer hinein, manchmal sogar länger.


Und was blühte sonst noch an kleineren Wildpflanzen?

Einen Reiherschnabel (Erodium cicutarium) habe ich gefunden. Die Pflanze gehört zu den Storchschnabelgewächsen (Geraniaceae).



Traubenhyazinthen (Muscari), die als gefährdet eingestuft werden.



Ein Schlüsselblümchen (Primula veris)


Die Schlüsselblume wird in der Medizin als Extrakt oder Tee bei Husten mit Schleimbildung und bei Erkältung eingesetzt.
In manchen Gegenden ist die Schlüsselblume allerdings bereits als gefährdet eingestuft, bzw. steht auf Vorwarnstufe ( Rote Liste Baden-Württemberg). Man sollte also wild wachsende Schlüsselblumen nicht pflücken oder gar ausgraben.


Während auf Bildern von letztem Jahr (vom 01.04.2012!) die Schlehen schon in voller Blüte stehen (links), sind dieses Jahr nur Ansätze zu sehen (rechts: aufgenommen am 29.03.2013).






Mauerpfeffer (Sedum) macht seinem Namen alle Ehre... die blaue Blüte in der Mitte gehört natürlich wieder zu einem Ehrenpreis...



....verschiedene Moose überwuchern eine andere Stelle der Mauer (und wer genau hinschaut: natürlich wächst auch dort Ehrenpreis) ...




Einen Apfelbaum gab es zu sehen, der gerade anfing zu blühen, direkt daneben eine Forsythie.






Die Rebterrassen werden inzwischen immer mehr durch Trockenmauern aus Vulkangestein abgestützt. Das hat einige Vorteile gegenüber einer Betonmauer. Das dunkle Vulkangestein speichert die Sonnenwärme und gibt sie an den Boden dahinter ab. In den locker aufeinander sitzenden Steinen finden viele nützliche Insekten, aber auch Eidechsen Unterschlupf.





Und genau diese Wärme hat auch jemand sehr genossen... und darüber habe ich mich riesig gefreut! Mein erster Schmetterling dieses Jahr, da war ich sogar mit dem nicht wirklich sonnigen Wetter versöhnt:


Es ist ein "Kleiner Fuchs" (Aglais urticae). Er gehört zu den Wanderfaltern, die im Laufe des Jahres die Aufenthaltsgebiete wechseln. Der Falter überwintert oft in geschützten Räumen wie Scheunen, Kellern, Dachgiebeln.
Der Name Aglais urticae geht einmal zurück auf "Aglaia (die Glänzende)", eine der drei Grazien, und "urticae" als Hinweis auf die Futterpflanze der Raupe: Urtica dioica, die Große Brennnessel.


Und was ich noch gesehen habe, das ist im Grunde eine Ergänzung zu meinem Post über ungewöhnliche Standorte von Pflanzen:



Das war also mal der erste Teil - ich hoffe, es hat Spaß gemacht mit mir auf dem Schlossbergpfad auf Spurensuche zu gehen.
Im zweiten Teil zeige ich Bilder vom Smaragdeidechsenpfad bei Oberbergen am Kaiserstuhl. Um diese Jahreszeit gab es natürlich noch keine Smaragdeidechsen zu besichtigen, aber dafür.... nein, verrate ich noch nicht. Wer mag, schaut einfach wieder hier vorbei....

Und diesem Graffiti-Künstler werde ich mal die Spraydose wegnehmen... aber, wie ich den kenne, hat er auch noch eine in Reserve.... ;-)










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